Andreasnacht, Zaubernacht

Der 30. November ist dem heiligen Andreas gewidmet, dem älteren Bruder von Simon Petrus. Genau wie er war er Fischer. Andreas gehörte zu den ersten Jüngern Jesu. Die christliche Lehre verkündete er in Griechenland und Kleinasien.

Der Legende nach starb er am 30. November des Jahres 60 oder 62 in Patras als Märtyrer mit ausgespannten Händen und Füßen an einem schräg gebundenen Kreuz, das man heute Andreaskreuz nennt. Andreas wurde zum Apostel Kleinasiens, Konstantinopels und Rußlands.

Er gilt bei uns als Gründer, Beschützer und Förderer des Ehestandes und wird von Mädchen und ledigen Frauen verehrt. Der Andreastag steht am Beginn eines neuen Kirchenjahres, am Eintritt in die Advents- und damit in die Vorweihnachtszeit.

Von da an gehen die Tage ihrer schwächsten Zeit entgegen, die Sonnenkraft erlahmt zunehmend. Das begünstigt die an Weissagungen reiche Zeit. So wird die Andreasnacht als Losnacht eine richtige Zaubernacht. Dem Volksglauben nach besitzt sie die zukunftsweisende Kraft der Adventsnächte und auch Schätze könnten in dieser Nacht gehoben werden, die der Teufel an einem Kreuzweg selbst vorbeibringt.

Als kirchlicher Festtag hat der Andreastag freilich seine Bedeutung verloren.Bräuche und Traditionen

Von den alten Bräuchen ist bisher eigentlich nur erhalten, daß man am Andreasabend Zweige von Obstbäumen, von Kastanien, Birken, Weiden oder Flieder ins Zimmer holt, die dann Weihnachten oder während der Winternächte aufblühen und den Frühling ins Zimmer zaubern. Allerdings galt hier auch wie beim Osterwasser holen das Schweigen entlang des Weges und neunerlei Zweige mußten es sein.